Urlaub vom Urlaub

Nach meinem abendlichen Flug von Cairns nach Bali habe ich nach der üblichen Bürokratie am Flughafen nur noch im Hotel eingecheckt und bin ins Bett. Ein angenehm klimatisiertes Zimmer mit großem Bett für mich alleine hat schon seine Vorzüge.

Denpasar

Am nächsten Morgen gab es dann ein leckeres Frühstücksbuffet, bevor ich mich auf den Weg machte, Denpasar zu erkunden.
Mein ursprünglicher Plan war es, wie bisher sonst auch, alles zu Fuß zu gehen. Nachdem ich es aber nach zehn Minuten noch nicht einmal vom Flughafengelände geschafft habe (mein Hotel ist Teil des Flughafens), ließ ich mich letztlich von einem der tausenden Rollerfahrer zu meinem Ziel, der Discovery Mall, fahren.

Das Einkaufszentrum war nichts Besonderes. Nachdem ich alles gesehen hatte, ging es an den Strand. Mit den Füßen im Wasser ließ es sich bei den hohen Temperaturen gut aushalten.

Den Sonnenuntergang habe ich dann aus einem Restaurant am Wasser bei indonesischer Küche genossen, bevor es mittels Roller wieder zurück zum Hotel ging.
Nach einer Runde im Pool war der Tag dann auch vorbei.

Waterbom

Um das warme Wetter optimal zu nutzen, stand am nächsten Tag ein Besuch im Waterbom Bali, einem Wasserpark mit jeder Menge verschiedener Rutschen.
Unter anderem gab es eine Rutsche, bei der man auf einer Falltür steht und dann anfangs kurz frei fällt.
Nach vielen Stunden mit vielen Treppen und viel Spaß war ich dann abends sehr erschöpft, aber glücklich über meinen Ausflug dorthin.

Blue Lagoon

Der nächste Tag ging dann mit viel Wasser weiter. Früh morgens wurde ich am Hotel abgeholt und es ging zur Blue Lagoon, einem beliebten Ort für Taucher auf Bali.

Ein erster Tauchgang zeigte schon viele verschiedene Fische, so vielseitig wie das Great Barrier Reef war es allerdings nicht. Die Pause zum zweiten Abtauchen nutzte ich dann, um mal wieder mit der Drohne zu fliegen, nachdem dies leider in Australien wegen dem starken Wind nicht möglich war.
Der nächste Tauchgang brachte dann gleich zwei neue Dinge für mich, zum einen begegnete uns Unterwasser ein U-Boot für Touristen, zum anderen kamen wir an einem Wrack vorbei. Es war zwar nur ein kleines, trotzdem ist es ein interessanter Anblick.

Ein ruhiger Tag

Den letzten Tag auf Bali nutzte ich einfach nur zum Entspannen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es in den Pool, bevor ich die freie Zeit nutzte, um den Blog mal wieder auf einen aktuelleren Stand zu bringen.

Singapur

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück direkt zum Flughafen. Nun bleibt nur noch mein letzter Zwischenstopp meiner langen Reise, es geht nach Singapur.

Great Barrier Reef

Angekommen in Cairns galt es zunächst, zum Hostel zu kommen. Während Sydney sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln ausgestattet ist, gibt es in Cairns keine festen Linien, sondern nur einzelne Anbieter von Shuttles. So hatte ich jedoch den Vorteil, vom Flughafen bis direkt vor meine Unterkunft gebracht zu werden.

In Cairns selbst bin ich den Rest des Tages und den nächsten Tag ein wenig auf Erkundungstour gegangen, jedoch hauptsächlich auf der Suche nach Essen.

Schaukelige Fahrt

Am Morgen des dritten Tages wurde ich dann um 6:15 abgeholt und es ging nach kurzem Check-In auf das Boot, welches für die nächsten zwei Nächte mein zuhause sein würde.

Das Wetter war wie vorhergesagt weiterhin grau und sehr windig mit Windgeschwindigkeiten zwischen 25 und 40 Knoten. Bei 2-3 Meter hohen Wellen war ich dann auch sehr froh, beim Frühstück, welches es auf dem Boot gab, eine Reisetablette genommen zu haben.
Nach ungefähr drei Stunden schaukeliger Fahrt waren wir dann am Milln Reef angekommen. Das Great Barrier Reef besteht aus vielen einzelnen Elementen, die sich über 2600 Kilometer entlang der Ostküste Australiens erstrecken.
Die Korallen sind dabei so hoch gewachsen, dass sie die meisten Wellen effektiv abblocken, sodass es im Schutz des Riffs deutlich ruhiger war.

Ab ins Wasser

Nachdem wir während der Fahrt schon in alle sicherheitsrelevanten Dinge eingewiesen wurden, gab es an unserem ersten Ort zum Tauchen eine Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten und eine vorgeschlagene Route. Anschließend galt es das Equipment vorzubereiten und dann ging es auch schon ins Wasser.
Das erste Riff hieß Milln Reef, bei 15 Metern Sichtweite und 26°C warmen Wasser ging es mit meinem Divebuddy Kevin für 33 Minuten in die wunderbaren Welten des Great Barrier Reefs. Wir sahen viele verschiedene Fische, aber auch eine Schildkröte und einen Rochen. Selbstverständlich gab es auch Korallen in allen Farben und Formen zu sehen, auch wenn nur die wenigsten wirklich leuchtend bunt sind.

Zurück auf dem Boot galt es zunächst, die Ausrüstung abzulegen und sich kurz warm abzuduschen. Anschließend gab es Mittagessen. Dieses Prinzip setzte sich die restliche Zeit über fort, nach jedem Tauchgang gab es zumindest eine Kleinigkeit zu essen.

Advanced Open Water Diver

Peak Performance Buoyancy

Mit dem nächsten Tauchgang begann dann die Ausbildung zum Advanced Open Water Diver mit dem Tauchgang zur Peak Performance Buoyancy. Dabei geht es darum, die Menge an Luft im Jacket so einzustellen, dass man im Wasser „schwebt“ und nur über die Menge an Luft, die man in der Lunge hat, beeinflusst, ob man hoch oder runter treibt. Eine Übung dazu bestand darin, Löffel, die in den Sandboden gesteckt waren, mit dem Regulator (Mundstück) zu treffen und dabei immer auf und ab von einem zum nächsten zu schwimmen. Eine herausfordernde aber sehr lehrreiche Übung.
Nach 33 Minuten war auch dieser Tauchgang beendet und es gab eine weitere kurze Dusche auf dem Boot, sowie Kuchen. Beim Essen verlegte die Crew das Boot ein Stück, die nächsten drei Tauchgänge wurden bei den drei Schwestern (three sisters) absolviert, einer Gruppe von drei Korallentürmen.

Navigation

Als dritten Tauchgang des Tages ging es an Unterwassernavigation. Da dort kein GPS funktioniert und es für gewöhnlich auch keine exakten Karten gibt, lernten wir, wie wir uns mit Kompass und anhand natürlicher Gegebenheiten zurechtfinden können. Im Quadrat schwimmen ist nicht so einfach, wie es klingt.
Hilfreich ist dabei, zu wissen, wie viel Distanz man zurück legt, wenn man einmal vollständig mit seinen Flossen austritt bzw. wie oft man treten muss, um eine bestimmte Distanz zurückzulegen. Dazu sollten wir zählen, wie viele „kick-cycles“ wir benötigen, um 30 Meter zu überbrücken.
Mit nur 30 Minuten war dies ein relativ kurzer Tauchgang am Great Barrier Reef, was wahrscheinlich auch daran lag, dass mir ziemlich kalt war. Bei allen folgenden Tauchgängen hatte ich deshalb einen zusätzlichen Neoprenanzug an.

Ab ins dunkle

Der vierte und letzte Tauchgang des Tages begann um 19:30 bei Nacht. So weit abseits vom Festland war es sehr dunkel, leider waren keine Sterne zu sehen, da es weiterhin bewölkt und sehr windig war.
Ausgestattet mit einem Leuchtstab zur Markierung der einzelnen Taucher und einer Taschenlampe ging es ins schwarze Wasser.
Erwartungsgemäß waren viel weniger Fische zu sehen, wir sahen aber immerhin einige schlafende Schildkröten. Nachts tauchen ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, es ist zumindest gefühlt noch ruhiger als tagsüber, obwohl Fische natürlich eh keine Geräusche machen.

Tief hinab

Nach einer unruhigen Nacht auf dem schaukeligen Boot, ging es dann am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück zum ersten Tauchgang ins Wasser. Als nächstes stand ein „Deep Dive“ auf dem Plan, bis zu 30 Meter hinab sollte es gehen. Ab diesem Tauchgang benutzte ich Nitrox, was einen höheren Sauerstoff- und einen niedrigeren Stickstoffanteil in der Flasche bedeutet. Dadurch ist die theoretische Zeit*, die man Unterwasser verbringen kann höher, als Nachteil kann man nicht mehr ganz so tief hinab**. Mein Sauerstoffanteil lag bei 31-32%, was meine maximale Tiefe auf etwas mehr als 30 Meter begrenzte.
So tief Unterwasser muss man jedoch noch stärker auf seinen Luftverbrauch achten, da durch den hohen Druck mehr Luft pro Atemzug verbraucht wird. Bei 29 Metern Tiefe sahen wir dann sogar einen Hai, dieser wollte mit uns jedoch nichts zu tun haben und schwamm davon. Im Sand hockend verglichen wir unsere Tauchcomputer, um zu sehen, wie unterschiedlich unsere maximale Zeit in solch einer Tiefe ist. Die unterschiedlichen Zeiten lagen daran, dass Kevin und ich mit Nitrox tauchen und unsere Computer entsprechend eingestellt sind, unser Ausbilder seinen Computer jedoch nicht umgestellt hat.
Trotz der enormen Tiefe haben wir 30 Minuten Unterwasser verbracht und ich hatte sogar noch Luft übrig, die zusätzliche Wärme bringt deutliche Vorteile.

*Die theoretische Zeit, die man Unterwasser verbringen kann, bezieht sich darauf, dass sich Stickstoff im Gewebe löst, welches beim Auftauchen wieder austritt. Geschieht dies zu schnell bzw. ist zu viel Stickstoff vorhanden, können sich Bläschen im Blut bilden, welches lebensgefährliche Folgen haben können (DCI – decompression illness)
** Die maximale Tiefe kommt daher, dass Sauerstoff bei zu hohem Druck giftig wirken kann. Durch mehr Sauerstoff verringert sich der benötigte Druck dafür, deshalb kann man mit mehr Sauerstoff weniger tief tauchen.

Underwater Naturalist

Nach dem Frühstück fanden wir uns erneut an einem anderen Riff wieder, Coral Garden im Flynn Reef ist unser nächster Ort. Als letzten Tauchgang zur Advanced Open Water Diver Zertifizierung galt es, sich besser mit dem Leben dort unten zu beschäftigen. Nach einer Einweisung in die verschiedenen Lebewesen ging es mit der Aufgabe hinab, mindestens fünf verschiedene Fische und fünf nicht-Fische ausfindig zu machen. Zu diesem Tauchgang waren wir ohne unseren Ausbilder unterwegs. Coral Garden machte seinem Namen dabei alle Ehre und wir sahen noch mehr verschieden Fische und Korallen, als bereits zuvor schon. Ebenso gesellten sich Schildkröten und Seesterne hinzu.
40 Minuten und viele Eindrücke später waren wir wieder zurück an der frischen Luft.

Entspannung Unterwasser

Alle weiteren Tauchgänge waren Kevin und mir frei in der Gestaltung überlassen. In unserem eigenen Tempo (also in meinem, ich schwimme langsamer) war es dann nochmal besser.
Das zeigen auch die 43 Minuten, die der nächste Ausflug ins Nass dauerte, Entspannung bedeutet langsamer atmen, was wiederum dazu führt, dass die Flasche langsamer leer wird. Gordens Mooring hieß die Stelle im Flynn Reef, an der wir dann viele Schildkröten und natürlich auch jede Menge andere Fische sahen.

Nach dem Abendbrot stand dann der letzte Tauchgang des Tages an, wie am Tag zuvor war dieser auch wieder bei Nacht. Dieses Mal jedoch ohne Ausbilder oder Führer, weshalb wir uns mit zwei anderen zusammenschlossen, da die Navigation doch nochmal ein Stück herausfordernder ist. Auch wenn ich mir selbst nicht 100%ig sicher bei der Sache war, führte ich unsere Gruppe dann an. Ziel war es, eine riesige Schildkröte zu finden, die in dem Gebiet zuhause ist. Um möglichst einfach navigieren zu können, ging es in einer annähernd geraden Linie vom Boot weg und nachdem wir um einige Korallentürme herum waren auf diesem Weg auch wieder zurück. Auf dem Rückweg trafen wir dann auf eine andere Gruppe, die die Schildkröte bereits entdeckt hatte. Bei unserem Stopp unter dem Boot konnten wir dann noch einen Hai beobachten, der das Boot umkreiste. Leider blieb er immer nur am Rand des Lichtscheins. Nach 41 Minuten war das Abenteuer dann vorbei und es ging für eine weitere kurze und schaukelige Nacht ins Bett.

Der letzte Tag

Am letzten Tag gab es dann nur noch drei Tauchgänge, da wir nach dem Mittag wieder Richtung Festland gefahren sind.

Der erste Begann gleich mit Sonnenaufgang um 6:30, keine schöne Zeit zum Aufstehen, aber sobald ich im Wasser war, war ich wach und gut drauf. Mit Beginn des Tages werden auch die Fische erst so langsam wach und so war am Anfang noch relativ wenig los. Eine Gruppe von großen schwarzen Fischen schwamm so dicht beieinander, dass ich im ersten Moment dachte, es wäre ein komisch geformter Stein. Beim näher kommen sah man dann auch Bewegung und beim umrunden konnte man zwischen den Fischen hindurch gucken. Ein interessantes Konzept um nachts nicht gefressen zu werden. 40 Minuten später waren wir hungrig zurück am Boot.

Nach dem Frühstück ging es wieder ins Meer, wir drehten unsere Runde auf der Suche nach Nemo und fanden schließlich ein paar Clownfische. Sie sind kleiner als ich erwartet hatte, trotzdem aber niedlich anzusehen.
Nach 32 Minuten war dieses Mal Schluss.

Der letzte Tauchgang meines Ausflugs zum Great Barrier Reef war eine entspannte Runde, bei der wir erneut Clownfische und viele andere Lebewesen sahen, bevor nach 43 Minuten die Zeit hier rum war.

Insgesamt war es ein sehr schönes Erlebnis, das sich definitiv gelohnt hat. Auch wenn das Wetter hätte besser sein können, Unterwasser merkt man davon ja nichts.
Die zusätzliche Erfahrung, sowohl theoretisch als auch praktisch wird mir mit Sicherheit bei weiteren Tauchgängen helfen und ich werde das Great Barrier Reef und bester Erinnerung behalten.
Hoffentlich kann ich nochmals hier herkommen, um das ganze bei Sonne zu bewundern.

Zurück nach Cairns

Nach dem Mittagessen, bei dem ich zur Sicherheit auch zwei Reisetabletten eingeworfen habe, ging es dann ebenso schaukelnd wie auf dem Hinweg wieder zurück. Den Großteil der Zeit habe ich allerdings geschlafen, da es doch eine ziemlich anstrengende Zeit war.

Gemeinsamer Abend

Am Abend, nachdem wir alle ein wenig Zeit hatten, uns an festen Boden unter den Füßen zu gewöhnen, trafen sich die meisten der Teilnehmer und auch zwei von der Crew, um gemeinsam auf die schöne Zeit anzustoßen. Beginnend im Bavarian Beer House und endend in einem Club hatten wir gemeinsam einen guten Ausklang für unsere Zeit auf dem Great Barrier Reef.

Auf nach Bali

Am nächsten Morgen hätte ich gerne länger ausgeschlafen, jedoch war Check-Out vom Hostel um 10 Uhr, sodass mir nichts anderes übrigblieb, als aufzustehen. Ursprünglich war geplant, den Tag unter anderem dazu zu nutzen, diesen Blogeintrag zu schreiben, mangels Konzentration wurde das aber nichts. Mit ganz viel nichts tun und entspannen vertrieb ich mir die Zeit bis zu meinem Flug nach Bali.

Dieser verlief ereignislos, ich war sogar so müde, dass ich ein wenig schlafen konnte, auch wenn nicht viel Platz war.

Der Ausflug nach Australien war auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Hoffentlich komme ich hier nochmals vorbei.

weiter Richtung Norden

Nachdem Patrick nun wieder weg ist, ist mein Plan an einem möglichst schönen Ort einen interessanten Job zu finden.

Da mir Christchurch nicht besonders gefällt, habe ich mich nach einer weiteren Nacht in der Nähe auf den Weg Richtung Norden gemacht.

Tanz mit der Robbe

Erstes Zwischenziel war Kaikoura, ein kleines Städtchen etwa zwei Stunden nördlich von Christchurch.
Hier habe ich spontan einen Tauchtrip gemacht und mir Flossen, Maske und Schnorchel gekauft, um auch spontan die Unterwasserwelt von der Oberfläche aus erkunden zu können.

Die Tauchgänge waren diesmal Shore Dives, das heißt, dass wir nicht von einem Boot ins Wasser sind, sondern von Land aus. Eine Bootsrampe bot uns dabei eine einfache Möglichkeit.

Highlight der zwei Tauchgänge war eine Robbe, die ganz am Ende zu uns geschwommen kam. Eigentlich waren wir schon dabei, an der Oberfläche Richtung Land zu schwimmen, spontan sind der Tauchguide und ich jedoch nochmal ein wenig abgetaucht und haben mit der Robbe gespielt.
Das sehr neugierige Tier hat sich dabei viel gedreht, ich habe den Vorteil unter Wasser zu sein genutzt und der Robbe alles nachgemacht. Dabei kam das süße Tier mit seinen großen Augen teilweise sehr nah, es war ein wundervolles Erlebnis!

Umrundung abgeschlossen

Nach dem kurzen Aufenthalt in Kaikoura ging es weiter Richtung Norden, um dort die Fähre zurück auf die Nordinsel zu nehmen.

Ich verbrachte drei Nächte in der Nähe von Blenheim auf einem Platz, auf dem ich auch schon mit Patrick war.
Da es hier sehr familiär und gut ausgestattet ist, suchte ich ein wenig nach Arbeit, fand aber nur wenige Möglichkeiten und bekam noch weniger Antworten.

Eigentlich wollte ich noch länger dort bleiben, wurde aber quasi rausgeschmissen, da wohl viele Reservierungen vorlagen und ich immer erst am nächsten Morgen entschieden habe, ob ich bleibe.
So wurde mir dann die Entscheidung abgenommen, wie lange ich bleibe und wann ich auf die Nordinsel zurückkehre. Nach einer weiteren Nacht in Picton, dem Fährort, geht es also zurück nach Wellington.

Da der letzte Besuch mit Patrick sehr grau war, gucke ich mir die Stadt erneut an, bevor es nach Hastings bzw. Napier an der Ostküste geht.

Open Water Diver

Heute ist es dann also geschafft, nach drei Tagen Praxisausbildung bei Dive!Tutukaka bin ich zertifizierter PADI Open Water Diver.

Tag 1

Der erste Tag begann im Pool, um die Grundlagen in einer ruhigen und sicheren Umgebung zu erlernen.
Insgesamt haben fünf angehende Taucher ihre Ausbildung begonnen, dazu standen zwei Ausbilder zur Verfügung. In meiner kleinen Gruppe war Harry mein Tauchbuddy und Simone (gesprochen Simoni, Italiener) unser Ausbilder.

Professionell zeigte er uns in drei Tauchgängen alle notwendigen Skills.

Tag 2

Samstag ging es dann mit dem Boot zu den Poor Knights Islands, einem hervorragendem Tauchgebiet mit einer großen Vielfalt an Meereslebewesen.

Nach einer Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten und dem Vorbereiten unserer Ausrüstung ging es dann auch zum ersten Tauchgang in offenem Gewässer.
Wir übten auch hier wieder diverse Skills, hatten aber auch Zeit, uns umzugucken und die Natur zu genießen. Die Unterwasserwelt ist wirklich beeindruckend und die gefühlte Schwerelosigkeit macht das Erlebnis noch besser.

Nach dem etwa halbstündigen Tauchgang ging es zurück auf das Boot, wo wir die Flasche wechselten, damit wir für den zweiten Durchgang bereit sind.
Anschließend hatten wir Zeit, noch ein wenig zu Schnorcheln, sowie für unser Mittagessen, damit wir gestärkt in den zweiten Tauchgang starten können.

In der Pause ging es, nachdem alle Taucher wieder an Bord waren, mit dem Boot in eine Höhle, in der man ein lautes Echo erzeugen konnte.
Nach der Höhle machte das Boot an einem anderen Platz fest, damit wir eine neue Umgebung entdecken konnten.

Und so ging es dann auf in Tauchgang Nummer zwei.
Diesmal hatte ich meine Actioncam mit, sodass ich einige Fotos schießen konnte. Alle guten Bilder finden sich am Ende. 

Auch in diesem Durchgang galt es wieder einige Skills zu üben. Nach einer weiteren halben Stunde und einer maximalen Tiefe von 12m war der Tauchtag beendet.

Tag 3

Der letzte Tag der Ausbildung begann wie der Tag zuvor. Früh morgens treffen und alle benötigten Gegenstände aufs Boot bringen und auf Vollständigkeit prüfen.

Bei der Fahrt zu den Inseln gab es dann aber auch schon ein erstes Highlight. Wir begegneten einer großen Gruppe von Delfinen, welche dann um unser Boot kreisten und fröhlich durchs Wasser sprangen. Dies ging eine ganze Weile so, wir mussten dann aber abdrehen, da die Delfine in eine Richtung unterwegs waren, die uns immer weiter vom eigentlichen Ziel wegbrachte.

Angekommen galt es, die Ausrüstung anzulegen und zu überprüfen, bevor wir ins Wasser sprangen. Obwohl ich mich gestern schon wohl dabei gefühlt habe, war es heute nochmal besser. Die Kontrolle darüber, stabil im Wasser zu liegen und weder zu sinken noch aufzusteigen, klappte noch besser, außerdem hatte ich mehr Zeit mich umzugucken, da ich nicht mehr so viel mit mir selbst beschäftigt war.
In etwas über 30 Minuten erreichten wir eine Tiefe von 18 Metern, dem Limit mit unserer Ausbildung.

Da auf dem Boot nicht nur wir Auszubildenden waren, sondern auch normale Taucher, ging es in der Mittagspause wieder in die Höhle. Auch beim zweiten Mal ist das noch beeindruckend gewesen.

Der vierte und letzte Tauchgang im Meer war dann nur noch zur Übung, bis auf die Richtung und die Tiefe hat unser Ausbilder keine Vorgaben mehr gemacht, sodass wir zum Abschluss einen normalen Tauchgang erleben konnten.
Wir waren fast 40 Minuten Unterwasser, der Luftverbrauch ist schon spürbar besser geworden.

Insgesamt habe ich viele verschiedene Meerestiere gesehen, von großen Fischschwärmen, über Rochen und Muränen bis hin zu Seeschnecken und einem Seestern war alles dabei.

Am liebsten würde ich gleich morgen wieder Tauchen gehen und weiter diese neue Welt entdecken, leider ist das jedoch ein recht kostspieliges Unterfangen und ich habe ja noch einige Monate in Neuseeland vor mir.

Northland

Mein letzter Post ist schon eine Weile her, hier im Norden von Neuseeland ein freies und einigermaßen schnelles WLAN zu finden, ist nicht ganz einfach.

Waipu Caves

Nach meiner ersten Nacht im Auto machte ich mich weiter auf den Weg in den Norden. Das erste Ziel waren die Waipu Caves, natürliche Höhlen mit Glühwürmchen.
Auf dem Weg dort hin, nahm ich kurzerhand einen anderen Backpacker mit, der per Anhalter das Land erkundet. So war dann auch die Fahrt nicht so langweilig, da wir uns unterhalten konnten.

Im Laufe der Fahrt wurde leider der Motor sehr warm, wenn ich langsam gefahren bin. Ich musste mehrere Liter Kühlwasser nachfüllen, die Höhlen haben wir dann schließlich erreicht.
Nach etlichem Kopfzerbrechen und mehreren Blicken in den Motorraum, stellte ich dann irgendwann fest, dass sich zwei Kabel gelöst hatten, die für die Lüfter zuständig sind. Deshalb gab es auch nur Probleme bei geringen Geschwindigkeiten, da ansonsten der Fahrtwind ausreichend gekühlt hat.
Problem gelöst!

Nachdem die Sonne untergegangen war, ging ich ein wenig in die Höhle, musste aber nach wenigen Metern feststellen, dass es alleine bei völliger Dunkelheit doch nicht die beste Idee ist.
Die Nacht konnte ich auf dem Parkplatz der Höhle gemeinsam mit vielen anderen Backpackern verbringen, bevor ich mich am nächsten Morgen, genau wie viele andere, in die Höhle wagte.
Zu meinem Glück hatte dort eine Schulklasse eine Führung, sodass ich dieser Gruppe hinterherlaufen konnte. Von alleine hätte ich mich nicht so weit hinein getraut, obwohl erst tiefer drinnen die richtig schönen Orte sind. Um diese zu erreichen, musste ich durch mehr als knietiefes Wasser laufen, ein kaltes Unterfangen.
Ein großer Raum im Inneren ist Heimat für eine ganze Kolonie, die Decke sieht aus wie ein nächtlicher Sternenhimmel. Leider kann man das mit einer Kamera nicht vernünftig einfangen, ich würde jedem empfehlen so etwas mal mit eigenen Augen gesehen zu haben!

Whangarei

Nach der Höhle ging es weiter nach Whangarei, hauptsächlich wollte ich dort zu einer Werkstatt, da durch die Hitze auch der Ölstand etwas niedrig war.
Die Verschlusskappe für den Kühlkreislauf wurde gewechselt und das Öl aufgefüllt, sodass alles wieder in Ordnung war und ich unbesorgt weiterziehen konnte.
In Whangarei guckte ich mir dann noch einen Park mit Kauri Bäumen an und blieb die Nacht auf dem Parkplatz, da es kostenlos ist und auf diesem auch erlaubt.

Kaitaia

Geplant war, nach meinem Aufenthalt in Whangarei direkt bis an den 90 Miles Beach zu fahren. Leider hatte ich auf dem Weg dorthin jedoch einen Unfall in Kaitaia, bei dem mein Auto so beschädigt wurde, dass es repariert werden musste. Notgedrungen legte ich also einen Zwischenstopp ein, zum Glück gab es hier ein Hostel.

Mit der Reparatur hatte ich dann auch Glück, am nächsten Tag war mein Auto wieder fahrtüchtig und auch die Kosten hielten sich mit knapp unter 1.000 NZD in Grenzen.

90 Miles Beach

Am längsten Strand Neuseelands wählte ich auf Empfehlung einiger anderer Backpacker den Utea Park, der ziemlich mittig liegt.

Es war eine gute Wahl, der Platz war klein, aber sehr gemütlich und mit allen notwendigen Einrichtungen. Direkt hinter Dünen hatte man es nicht weit zum Strand.
Nach dem Unfall blieb ich hier gleich zwei Nächte, um mich erstmal ein wenig zu entspannen.
Die Zeit nutzte ich gemeinsam mit anderen zum Karten spielen, schwimmen und mit der Drohne fliegen.

Cape Reinga

Mein Tag am nördlichsten Punkt war leider nicht optimal, da es komplett bewölkt war. Trotzdem war es interessant zu sehen, wie die tasmanische See und der Pazifik aufeinandertreffen. 
Ansonsten ist der Leuchtturm an der Spitze nichts besonderes, ein Wegweiser mit Schildern zu diversen Hauptstädten hat einem dort nochmal in Zahlen verdeutlicht, wie weit weg man von allem ist.

Auf dem Rückweg vom Cape ist mein Auto erneut überhitzt, ich dachte zuerst, dass es jetzt ganz vorbei ist, stellte dann beim Öffnen der Motorhaube allerdings fest, dass die Kappe vom Kühlkreislauf weg war. Diese ist notwendig, damit sich Druck aufbauen kann und das Wasser erst später verdampft. Ich vermute, dass sie durch den Unfall gelöst wurde.
Nachdem ich etliche Liter Wasser nachgefüllt hatte, machte ich mich sehr langsam auf den Weg zum nächsten Ort, um eine neue Kappe zu besorgen.
Der Mechaniker fand nach längerem Suchen dann auch eine und gab sie mir kostenlos. Seitdem läuft alles einwandfrei, trotzdem kontrolliere ich jeden Morgen vor der Fahrt nun den Wasserstand.

Bay of Islands

Ausgehend von The Cowshed, einem Campingplatz inmitten von Kuhwiesen, erkundete ich mit zwei anderen Backpackern die Bay of Islands. Leider werden die beiden scheinbar vom Regen verfolgt und so blieb auch unser Tag nicht trocken. Der Anfang war sonnig und wir erkundeten den Küstenort Paihia, das Zentrum der Bay of Islands.
Als wir dann schwimmen gehen wollten, begann es aber stark zu regnen. Wir setzten uns kurzerhand zu dritt in mein Auto und warteten bei einigen Snacks das Ende des Regens ab.

Anschließend guckten wir uns noch einen Wasserfall an, bevor es für die nächste Nacht wieder zu The Cowshed ging.

Der Abend war, wie bisher fast alle, gemütlich in einer Runde deutscher Reisender. Man trifft hier in Neuseeland auf den Campingplätzen eigentlich immer andere Deutsche, sodass ich bisher selten einen ganzen Abend englisch sprechen musste.

Mein nächstes Ziel waren die Mermaid Pools, eine Felsformation, die „Pools“ direkt am Wasser ermöglicht. Bei Flut schlagen die Wellen über die Felsen und bringen frisches Wasser.

Ich machte mich bei bereits einsetzender Flut auf den Weg, der über einen kleinen Berg mitten durch den Wald führt. Ein steiler und sandiger Anstieg macht die Pools bei und direkt nach Regen nicht zugänglich.
Zum Glück war es schon wieder trocken genug, sodass ich problemlos ankam.

Die Wellen kamen teilweise schon über die Felsen, trotzdem konnte man noch ohne Gefahr schwimmen. Das Wasser war erwartungsgemäß kalt, sodass ich nicht lange im Wasser war.

Der Rückweg gestaltete sich dann schon schwieriger, da die Flut so weit voran geschritten war, dass mein Hinweg unter Wasser stand. Ich hatte die Wahl, meine Schuhe auszuziehen und durchs Wasser zu gehen oder über die Felsen am Rand zu klettern.
Ich entschied mich fürs Klettern, was dann auch gut funktioniert und Spaß gemacht hat.

Den Abend verbrachte ich dann am Strand mit schöner Aussicht.

Tauchkurs

Heute bin ich in Tutukaka angekommen, um einen Tauchschein zu machen. Die Entscheidung dazu war relativ spontan, jetzt freue ich mich sehr darauf.

Nachdem ich heute den Papierkram erledigt habe, geht es dann morgen mit der praktischen Ausbildung los. Der erste Tag wird im Pool verbracht, um sich ans Tauchen zu gewöhnen, danach geht es zwei Tage zu den The Poor Knights Inseln.

Die Theorie habe ich in der vergangenen Woche auf dem Handy absolviert, auf diese Weise musste ich nicht auch noch für die Theorie extra Zeit an einem Ort einplanen, sondern konnte abends in Ruhe lesen.

 

Nach dem Tauchkurs geht es dann zurück Richtung Auckland, wo Patrick nach Weihnachten ankommt. Mit ihm erkunde ich dann im Schnelldurchlauf innerhalb von einem Monat komplett Neuseeland.