Heute ging es früher aus dem Bett, wir hatten einiges vor. Beim Frühstück konnten wir die schöne Aussicht auf das Wasser direkt vor dem Haus genießen, kurz darauf ging es dann aber auch schon los.
Applecross
Unser erstes Ziel war das kleine Küstendorf Applecross, welches nur über eine steile einspurige Gebirgsstraße mit Serpentinen zu erreichen ist. Leider war das Wetter, wie so oft am Morgen, sehr bewölkt und noch ziemlich frisch.
Hier stellten wir auch fest, dass ein Hörbuch für längere Fahrten bei einfachen Bedingungen optimal ist, sich für eine solch herausfordernde Straße jedoch nicht eignet, da man nicht konzentriert genug ist.
Bei einem entgegenkommenden Fahrzeug nach einer Kurve machte ich Platz, übersah jedoch, dass der Rand deutlich tiefer war als die Straße, wir setzten auf.
Zum Glück waren wir nicht zu sehr aufgesetzt, so dass wir uns rückwärts befreien konnten.
Nach diesem Vorfall beendeten wir das Hörbuch und wechselten wieder zu normaler Musik, der Rest der Fahrt lief dann unproblematisch.
In Applecross angekommen machten wir einen Spaziergang am Wasser entlang durch den Ort. Besonders viel zu sehen gab es jedoch nicht, schön war es trotzdem.
Zurück am Auto haben wir uns noch ein lokal selbstgemachtes Eis geholt, die Fahrt konnte entspannt weitergehen.
Auf dem Rückweg kamen uns einige Radfahrer entgegen, wir konnten uns nicht entscheiden, ob das beeindruckend oder dumm ist.
Beeindruckend war dann, als uns ein großer LKW entgegen kam. Die Strecke ist schon mit einem normalen Auto eng, der LKW musste in den Serpentinen mehrfach vor und zurück setzen, hat den Weg, soweit wir gucken konnten, aber geschafft.
Waterside Cafe
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel machten wir einen Stop in einem idyllischen Örtchen an einem See, um mal wieder einige Fotos zu machen. Mittlerweile war die Sonne stellenweise hinter den Wolken hervorgekommen. Der Tag wurde freundlicher.
Da wir alle drei schon etwas hungrig waren, entschieden wir uns in einem kleinen Restaurant mit schöner Aussicht eine Kleinigkeit zu essen.
Fish&Chips sind eine britische Spezialität, bisher hatten wir das noch nicht probiert, also teilten wir uns eine Portion.
Das Restaurant selbst war einladend und das Essen sehr frisch. Der Geschmack des Fisches war durch die Panade jedoch eher wie Fischstäbchen.
Eilean Donan Castle
Gesättigt ging die Fahrt zu unserem zweiten Ziel weiter. Das Eilean Donan Castle ist gut erhalten auf einer kleinen Insel. Die Sonne setzte das Gebäude und die Umgebung schön in Farbe, mittlerweile war es jedoch nur eine weitere Burg, sodass wir uns den Eintritt sparten und nur aus einiger Distanz Fotos machten.
Isle of Skye
Von der Burg aus ging es dann zur Insel Skye, auf der wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.
Unser erster Eindruck war, dass es hier viel voller als an den letzten zwei Tagen ist, es sind viele langsame Touristen unterwegs. Immerhin sind hier die Straßen anfangs gut ausgebaut gewesen. Je weiter wir ins Innere der Insel fuhren, desto weniger andere Autos waren zu sehen, außerdem waren wir auch bald wieder auf einspurigen Straßen unterwegs.
Fairy Pools
Unser erstes Ziel auf Skye waren die Fairy Pools. Es handelt sich dabei um einen Bachlauf, bei dem auf natürlichem Weg „Pools“ entstanden sind. Kleine Wasserfälle haben hier das Gestein ausgehöhlt und für eine wunderschöne Landschaft gesorgt.
Da die Temperatur mittlerweile bei 18 bis 20°C angelangt war und am Himmel fast keine Wolken zu sehen waren, entschlossen Patrick und ich uns dazu, Badehosen anzuziehen.
Mit Handtüchern im Rucksack ging es dann im T-Shirt den Flusslauf zu Fuß entlang, bis wir bei den Pools angekommen waren. Wir gingen zuerst weit nach oben, um die beste Stelle zu finden, auf unserem Weg sahen wir bereits andere Menschen im Wasser, es schien warm genug.
An einem der obersten Pools entschlossen wir uns, das Wasser ebenfalls zu testen. Der große Vorteil war, dass viele Leute nicht so weit hoch wandern und wir relativ ungestört waren.
Anfänglich trauten wir uns nur mit den Füßen, waren dann aber doch mutig genug, vollständig hinein zu gehen.
War das kalt!
Der Bachlauf bringt frisches Gebirgswasser, die Außentemperatur mit der Sonne war da deutlich angenehmer.
Nach dem anfänglichen Schock wurden wir aber mutiger und sprangen sogar von einem Stein am Rand in den tiefen Bereich unseres Pools, in dem sogar Patrick nicht mehr stehen konnte.
Mit der Zeit gewöhnte man sich an die Temperatur und es war kein Problem mehr, hinein zu springen und zu schwimmen.
Insgesamt waren die Fairy Pools, durch das extrem gute Wetter, in Kombination mit der außergewöhnlichen Möglichkeit in einem solch natürlichen Pool zu schwimmen, die bisher beste Aktivität, die wir in Schottland gemacht haben.
Wir wären am liebsten noch länger geblieben, mussten aber noch eine Weile bis zu unserer Unterkunft fahren. Nach fast zwei Stunden Spaß, ging es also weiter.
Carters Rest
Unsere Unterkunft auf Skye liegt im Nordwesten, kurz vor dem westlichsten Punkt der Insel.
Hier ist es dann wirklich ganz ruhig. Es gibt zwar relativ viele Häuser, aber noch mehr Schafe.
Unser Apartment ist gut ausgestattet und modern eingerichtet.
Das große Bett, welches ich mit Patrick teilen musste, bot außergewöhnlich viel Platz.
Josi hatte ein Schlafsofa, nach anfänglicher Skepsis ging auch das, nur der Kühlschrank war zu laut, er wurde kurzerhand für die Nacht ausgeschaltet.
Zum Abendbrot gab es Hotdogs, für die wir zuvor eingekauft hatten, da es auf Skye nur wenige Restaurants gibt und man bei den meisten vorher reservieren müsste.
Nach dem Abendbrot stand allerdings noch eine letzte Aktivität für den Tag an, der Sonnenuntergang.
Neist Point
Neist Point bezeichnet einen Leuchtturm an der westlichsten Spitze von Skye.
Da von hier aus auch der Sonnenuntergang gut zu sehen sein soll, machten wir uns mit unseren Kameras und ein paar Flaschen Cider, sowie Handtüchern zum drauf setzen auf den Weg.
Schon während die Sonne noch etwas höher stand, war der Ausblick wunderschön. Man sieht noch einige kleinere Inseln am Horizont und ansonsten Meer, soweit das Auge reicht.
Unsere erste Position haben wir wieder verlassen, da ein anderer Fotograf hinter uns stand und wir in seinen Bildern gesessen hätten. Das war aber auch ganz gut so, denn die Stelle, die Patrick dann für uns gefunden hat, war fast windstill, sodass es sich gut aushalten lies. Wir saßen an der Steilklippe auf einem Bereich, der etwas tiefer war als der Rest, sodass wir vom Ostwind abgeschirmt waren.
Hier bauten wir unsere Stative auf und machten es uns bequem.
Viele Fotos später, nachdem die Sonne vollständig untergegangen war, machten wir uns auf den Rückweg. Ganz dunkel wird es hier im Sommer nie, die Sonne wandert nur knapp unter dem Horizont hindurch, um dann früh am nächsten Morgen wieder aufzugehen.
Insgesamt war es ein langer, aber sehr schöner Tag, der gemütlich zu Ende ging.
Zurück im Apartment guckten wir noch unsere Bilder durch, was schon mehr als eine halbe Stunde gedauert hat. Den Versuch diesen Blogpost noch am Abend zu schreiben, musste ich dann abbrechen, der nächste Morgen musste dafür reichen.
Für den nächsten Tag steht dann die Erkundung von Skye an.
Die Daten des Tages:
Gefahrene Kilometer: 214
Gelaufene Kilometer: 11,4
Schritte: 15.300
Bilder: 4.500