Nachdem gestern ein ziemlich anstrengender Tag war, haben wir eine etwas längere Nacht gebraucht, um wieder ausreichend fit zu sein.
Noch ein paar Dinge zur Wohnung in Durness. Stylisch eingerichtet von unserem deutschen Gastgeber Philipp, der hier im Norden Schottlands seine eigene Gallerie hat, ist die Wohnung in sehr dunklen Tönen gehalten.
Trotzdem haben wir uns sehr wohl gefühlt, da alles gut zueinander gepasst hat.
Das Wetter beim Aufstehen sah leider nicht gut aus, leichter Regen bei ungefähr 12°C war unangenehm und hat keine Hoffnung auf gute Bilder gemacht.
Um 10 Uhr ging es dann auch wieder auf die Straßen Schottlands, jedoch zuerst nur ein kleines Stück, da unser erstes Ziel im selben Ort liegt.
Smoo Cave
Am anderen Ende des kleinen Örtchens Durness liegt „Smoo Cave“, eine Höhle mit einem Wasserfall.
Wir haben uns dazu entschieden die geführte Tour mitzumachen, bei der wir mit einem Boot am Wasserfall vorbei in einen tieferen, nur so zugänglichen Bereich gelangten. In der gesamten Höhle war es sehr feucht und kalt, das war jedoch kein Problem, diese Verhältnisse sind wir ja vom schottischen Wetter schon gewöhnt.
Nach ca. 20 Minuten war die Höhle erkundet und wir sicher wieder raus. Draußen erwartete uns mittlerweile besseres Wetter, vereinzelt war blauer Himmel zu sehen, die Höhle war also eine gute Idee.
Ardvreck Castle
Das zweite Ziel waren die Ruinen von Ardvreck Castle.
Viel ist davon nicht übrig geblieben, die Aussicht von der Halbinsel war aber trotzdem sehr schön, außerdem kam hier vereinzelt die Sonne hervor. Würde hier Eintritt genommen, wie bei vielen anderen Burgen und Schlössern, wäre zu wenig zu sehen, so ist diese Ruine aber allemal einen kurzen Stop wert.
Ullapool
Nach Ardvreck Castle stand die längste Fahrt bis zum nächsten Ziel des heutigen Tages an. Nach etlichen Kilometern waren wir dann aber da, Ullapool, ein beschauliches 1.500 Einwohner Küstendorf, lag vor uns.
Nachdem wir vorher im äußersten Norden unterwegs waren, war die hohe Anzahl an Menschen ungewohnt. Der Ort lebt von Touristen und dem Fährverkehr zu den Inseln, trotzdem ist uns negativ aufgefallen, dass hier, genau wie im Rest dieses dünn besiedelten Bereichs kaum Empfang ist.
Dies führte dazu, dass wir mit dem zurechtkommen mussten, was wir offline oder analog bei uns haben. Doch auch diese Herausforderung haben wir ohne Probleme gemeistert und uns, heute mal mittags statt abends, etwas zu Essen gesucht.
The Seaforth Inn
Direkt am Hafen gelegen machte es einen guten Eindruck und das Essen war schneller da, als erwartet.
Für Patrick gab es Muscheln, Josi und ich wollten einfach nur etwas essen, wo man wenig falsch machen kann, von daher haben wir Burger gegessen.
Die Burger waren gut, leider war das Brot etwas dunkel, ansonsten schmeckte alles frisch und war saftig.
Patricks Muscheln waren lecker, Schwierigkeiten bereitete nur das Ablegen der bereits gegessenen.
Falls of Mesach
Gestärkt ging es nach dem Mittagessen weiter, das letzte Zwischenziel war ein Wasserfall, über den eine Hängebrücke führt.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten den richtigen Parkplatz zu finden, stellten wir dann fest, das die Route für den kurzen Fußmarsch wegen Ausbesserungsarbeiten gesperrt ist. Wir ließen uns davon jedoch nicht beeindrucken und machten uns auf den Weg.
Anfänglich ging es durch dichtes Gebüsch, der Wasserfall war nur ab und an zu hören, ansonsten wirkte aber alles recht unscheinbar.
Am ersten Aussichtspunkt angekommen, ließ sich bereits erahnen, dass der Wasserfall in eine relativ tiefe Schlucht führt. Das volle Ausmaß dieser Schlucht konnte man dann aber erst von der Hängebrücke erkennen.
Das Wasser fällt 46m weit in die 61m tiefe Schlucht. Der Anblick ist beeindruckend, lässt sich mit einer Kamera jedoch nicht gut einfangen.
On the road
Mittlerweile bin ich es gewöhnt, auf der falschen Seite zu fahren und so ging heute alles ohne Zwischenfälle. Einzig die Rücken meiner Mitfahrer und die Stoßdämpfer des Autos leiden etwas, wenn wir mit 70km/h über die schmalen Straßen fahren, auf denen kaum Platz ist, um Schlaglöchern auszuweichen.
Insgesamt waren heute jedoch deutlich mehr zweispurige Straßen dabei und auch die schmalen einspurigen, mit den regelmäßigen Ausweichbuchten, waren besser gepflegt.
Eine weitere Veränderung zum gestrigen Tag war, dass wir viel weniger Schafe gesehen haben und uns auch keines vor das Auto gelaufen ist.
Trotzdem war die Landschaft wieder wunderschön anzusehen, an einigen Stellen wären wir gerne noch länger geblieben, ein weiterhin straffer Zeitplan ließ dies jedoch nicht zu.
Strathcarron
An unserem heutigen Zielort sind wir mit viel Disziplin (nicht zu häufig und nicht zu lange Pausen machen um Fotos zu schießen) relativ früh angekommen, dafür geht es morgen früher weiter als bisher, da die Strecke zwar nicht lang, aber dafür langsam ist.
Unsere heutige Unterkunft ist Teil eines Privathauses, wir bewohnen einige Zimmer im Erdgeschoss. Die große und gut ausgestattete Küche dürfen wir mitbenutzen, neu ist hier auch, dass Frühstücksverpflegung bereit steht, die wir nutzen können.
Morgen geht es dann über Applecross auf die Halbinsel Skye, die zu den schönsten Gegenden Schottlands zählen soll. Wir freuen uns bereits und hoffen, dass auch das Wetter weiterhin mitspielt.
Der Tag in Zahlen:
Gefahrene Kilometer: 250
Gelaufene Kilometer: 9,8
Schritte: 13.800
Bilder: 2.800